Autorin: Patricia Bauer
Am SZ-Magazin kommt heute keiner vorbei: 185 queere Schauspieler:innen veröffentlichten und unterzeichneten darin ein Manifest, um für mehr Diversität in Film, Fernsehen und Gesellschaft einzustehen. Wer dabei ist und wohin die #actout-Bewegung führen soll? Das lest ihr in „Busenfreundin – das Magazin”!
„Wir sind hier und wir sind viele!”, heißt es im Manifest. Die Rede ist von Menschen, die sich als lesbisch, schwul, trans, queer, bi oder divers identifizieren. Menschen, die als Schauspieler:innen tätig sind und ihre sexuelle Orientierung und/oder Identität nicht offen zeigen – aus Angst vor beruflichen Konsequenzen. Menschen, die gemeinsam an die Öffentlichkeit gehen, um Benachteiligung und Diskriminierung nicht länger hinzunehmen. Ihre Forderung? Mehr Sichtbarkeit, Anerkennung und Diversität in Film, Fernsehen und Theater.
#actout – Wer hat den Schritt gewagt?
Unter den 185 Unterzeichnenden des Manifests sind große Namen wie Maren Kroymann oder Ulrike Folkerts. Beide sind schon seit vielen Jahren öffentlich geoutet und gelten als Vorkämpferinnen der Bewegung.
„Wir, das sind sowohl Schauspieler*innen, die in der Vergangenheit mutig im Alleingang das Coming-out gewagt haben, als auch die, die sich jetzt dafür entscheiden. […] Wir kommen vom Dorf, aus der Großstadt, wie sind People of Color, Menschen mit Migrationserfahrung und Menschen mit Behinderung. Wir sind keine homogene Gruppe.”
Manifest der #actout-Gruppe (Süddeutsche Zeitung Magazin Nr. 5/2021)
Ebenfalls dabei sind Jungschauspieler:innen wie der schwule Jannik Schümann, die sich erst vor kurzem outeten. Wieder andere nutzten die Kampagne, um sich zum ersten Mal überhaupt öffentlich zu ihrer Orientierung oder Identität zu bekennen.
„Die Welt verändert sich, wir alle tragen dazu bei!”
Wir leben in einer Zeit, in der es Schwulen, Lesben, trans Menschen und Co. vermeintlich gut geht: Es gibt die Ehe für alle, wir dürfen uns offen zeigen und müssen – anders als in vielen anderen Ländern – keine staatlichen Sanktionen fürchten. Das reicht aber nicht!
Das allgemein-gesellschaftliche Bewusstsein benachteiligt Menschen, die aus der heterosexuellen und cis Norm fallen, noch immer. Diskriminierung im Arbeitsleben ist nach wie vor ein Thema, Coming-outs verlaufen oftmals schmerzhaft und Beleidigungen sind für viele queere Menschen Alltag.
Diese Themen betreffen auch die Medien, die sich ihrer Schlüsselrolle im gesellschaftlichen Diskurs bewusst sein müssen: Nur, indem sie die Realität abbilden, kann sich etwas in den Köpfen ändern. Was man jeden Tag sehen kann, wird mit der Zeit zur Norm. Und das sind queere Menschen: Normal.
„Wir übernehmen Verantwortung für ein freies und offenes Zusammenleben und Zusammenarbeiten und solidarisieren uns mit allen Menschen, die Stereotypisierung und Marginalisierung […] ausgesetzt sind.”
Manifest der #actout-Gruppe (Süddeutsche Zeitung Magazin Nr. 5/2021)
Wir sind nicht nur bunte Paradisvögel, wir sind nicht exotisch. Wir sind Kinder, Eltern, Freund:innen, Nachbar:innen, Kolleg:innen und so vieles mehr. Wir sind Menschen. Menschen, deren Dasein und Lebensrealität in den Medien nicht gebührend abgebildet ist. Das muss sich ändern. Und dafür stehen die 185 mutigen Vertreterinnen der #actout-Aktion ein.
Lasst es kein Strohfeuer sein, das nach kurzer Zeit verlischt. Lasst uns die angestoßene Debatte fortführen und jeden Tag weiter befeuern. Das können wir, denn „wir sind hier und wie sind viele!”.
Was ging euch durch den Kopf, als ihr von der #actout-Aktion erfahren habt? Was können wir tun, um für mehr Diversität in den Medien zu sorgen? Hinterlasst uns einen Kommentar!
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