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Ok, krass!

„Come as you are“ – Wie funktioniert der weibliche Orgasmus?

Mit dem weiblichen Orgasmus ist es wie mit Weihnachten: Es gibt dabei nicht nur einen „richtigen“ Weg. Die einen essen Kartoffelsalat und Würstchen, die anderen gehen zur Weihnachtsmesse, feiern bei der Schwiegermutter oder auf der Skihütte. Am Ende haben alle Weihnachten gefeiert, aber eben auf ihre Art, wie es für sie funktioniert.

Also: Ob klitoraler, vaginaler, gemischter oder der seltene Nippel-Orgasmus – das Endergebnis ist dasselbe und jede erreicht es auf ihre Weise. Beim Sex ist nichts in Stein gemeißelt; mit jeder neuen Partnerin, jedem neuen Partner, mit jeder Begegnung kann man dazulernen und seine eigene sexuelle Landschaft ausbauen.

Sex ist eben ein Ganzkörpersport, und der weibliche Körper muss komplett bespielt werden, wie ein Klavier mit seinen ganzen Oktaven. Wenn man es simpel halten will, kann man natürlich auch nur eine Oktave benutzen und den Flohwalzer mit einer Hand spielen. Aber alle großen Klavierspieler dieser Welt wissen: Um ein Meisterwerk zu spielen, brauchen wir beide Hände, viel Gefühl und viel Übung.

Es gibt keinen “richtigen” Orgasmus

Vor allem Männer hatten zum weiblichen Orgasmus immer ihre ganz eigene Meinung. So beschloss Sigmund Freud, ein großer Mansplainer und Frauenversteher seiner Zeit, die Klitoris sei das Instrument des „infantilen“ Orgasmus, das nur für kleine Mädchen zum Spielen da sei. „Richtige“ Frauen müssten in der Lage sein, vaginal zu kommen. Sprich: durch Penetration mit dem Penis (ein Sextoy tut`s natürlich auch). Beweise für seine Theorie hatte er keine. Trotzdem hält sich die Vorstellung, dass nur der vaginale Orgasmus „richtig“ sei, hartnäckig in den Köpfen. Lesbische Frauen dürften hier klar im Vorteil sein.

Zum Glück war das aber nicht das letzte Wort, das über den weiblichen Orgasmus gesprochen wurde. Inzwischen wissen wir: Jeder Höhepunkt geht über den Schreibtisch der Klitoris! Sie ist unsere Kanzlerin des Kommens, ohne sie geht (und kommt) nichts bei uns Frauen.

Ohne Klitoris kein Orgasmus

Die Klitoris ist nämlich nicht nur eine kleine Perle, sondern weitaus größer. Das, was wir als Klitoris bezeichnen, ist nur die Spitze des Eisberges: Unter der Oberfläche verbirgt sich ein verzweigtes Organ – und das hat vielleicht Nerven! Die Gefäß-Nervenbündel der Klitoris sind richtig dicke, kräftige Leitungen, die mit dem bloßen Auge zu erkennen sind. Die Klitoris hat über 8000 Nervenfasern – und hängt dabei locker den Penis ab, der gerade mal einige hundert Nervenenden an der Eichel hat. Auch der sagenumwobene G-Punkt ist kein Punkt, sondern ein Areal, eine erogene Zone auf der Unterseite der Klitoris.

Tatsächlich haben wir Frauen nun verschiedene Möglichkeiten, um zum Orgasmus zu kommen. In unserem Set, das uns die Natur mitgeliefert hat, gibt es einige Tools: Die Klitoris kann von oben manuell direkt stimuliert werden, das geht bei den meisten Frauen am schnellsten. Man kann die Unterseite und die Schenkel der Klitoris von der Vagina aus stimulieren, etwa mit einem Sextoy, und wenn wir Glück haben, können wir auch auf diese Weise kommen (etwa 20 Prozent der Frauen). Und es gibt sogar Frauen, die über die Brustwarzen einen Orgasmus haben können. Wobei „können“ hier nicht das richtige Wort ist, denn es gibt dabei nichts zu „erlernen“.

Unsere Skills, uns selbst über die Klippe zu schieben, entwickeln sich über die Jahre von ganz allein. Neue Vorlieben können sich entwickeln und alte Vorlieben ausgebaut werden. Übrigens: Wer seine eigene Intimzone richtig gut kennt und sich mit ihr angefreundet hat, kommt nachweislich häufiger zum Orgasmus.

Die Hauptsache ist, wir verderben uns nicht alles, indem wir uns mit dem Höhepunkt irgendwie stressen. Denn das ist doch der eigentliche Sinn des Orgasmus: Weil’s schee macht und entspannt.

In diesem Sinne: Habt Spaß!

 

Dr-med-Sheila-de-Liz-Frauenaerztin

Dr. med. Sheila de Liz ist die wohl bekannteste – in jedem Fall aber die coolste Frauenärztin Deutschlands. Ihr Buch „Unverschämt – Alles über den fabelhaften weiblichen Körper“ (Rowohlt) hat 2019 die Bestsellerlisten gestürmt. Seitdem ist sie regelmäßig in Funk und Fernsehen präsent. „Frauenmedizin ist auch nicht komplizierter als eine Netflix-Serie“, lautet ihre Devise. In ihren YouTube-Videos hält sie gern mal eine Plüschvulva in die Kamera und erklärt ganz unverblümt, was es mit Klitoris, G-Punkt und dem weiblichen Orgasmus auf sich hat. Die Gynäkologin ist in den USA aufgewachsen und führt heute ihre eigene Praxis in Wiesbaden. Gerade schreibt sie an ihrem neuen Buch „Woman on fire“: Das Buch über die Wechseljahre wird im September bei Rowohlt erscheinen.


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