Vor Kurzem brachte Newcomerin Luna ihre erste Single „Verlierer” auf den Markt. Doch wie entstehen ihre deepen Klänge eigentlich? Und was haben die Gefühle der queeren Singer-Songwriterin damit zu tun? Das erzählt Luna exklusiv in „Busenfreundin – das Magazin”!
Lunas musikalische Karriere begann sehr früh, praktisch bevor sie über den Tischrand schauen konnte. „Ich habe eigentlich schon immer gesungen”, erzählt die 17-jährige. Oft habe auch ihre Mutter ihr vorgesungen. Dass die Musik einen großen und wichtigen Teil ihres Lebens einnehmen würde, war somit schnell klar. Während ihrer Zeit am Gymnasium nahm sie Klavier- und Gesangsunterricht.
Ihre ersten Songs schrieb sie in der Garage oder im Keller. „So im Alter von 6 bis 11 habe ich meinen Laptop auf dem Billardtisch aufgebaut, mir YouTube-Tutorials angesehen und viel ausprobiert”. Im Keller konnte sie die Lautstärke hochdrehen, ohne, dass es jemanden störte. Heute muss sie sich deswegen keine Gedanken mehr machen: Während des Zoom-Interviews sitzt die Singer-Songwriterin in ihrem Home Studio – einem Raum neben ihrem eigenen Zimmer, der neben Mikrofon und weiterem Musik-Equipment auch ein Midi-Piano enthält.
„Meine ersten Songs entstanden im Keller!”
Früher coverte sie Songs, heute schreibt sie ihre eigenen. Dabei singt sie am liebsten auf deutsch. „In der Muttersprache hat man einen viel größeren Wortschatz und kann einfach Gefühle besser rüberbringen”. Der Ausdruck von Emotionen ist für Lunas Songs wichtig: Themen wie Verlust, Trennung oder Tod dominieren ihre Texte. „Ich werde oft gefragt, ob ich wirklich so traurig bin”, sagt sie, „aber das bin ich gar nicht. Es fällt mir einfach nur leichter, melancholische Lieder zu schreiben”.
Musik sei der Ort, wo sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen kann. Das zeigt sich auch im Tempo ihres Songwritings: Ihren Song „Tränenmeer” schrieb sie innerhalb von nur 20 Minuten. Sonst sei sie aber mehr der Klassenclown, „der gerne mal schlechte Witze rausballert”.
Der Zusammenhalt mit ihren Freunden zeigte sich auch bei Lunas Outing vor drei Jahren. „Als Dorfkind ist es anders, als sich in der Stadt zu outen. Ich hatte mega Schiss. Auch, weil man ja noch nicht wusste, was die anderen so sind. Homo, hetero, bi, oder pan, keine Ahnung – man hatte da noch nicht drüber gesprochen”.
„Ich hab mir da gar nichts bei gedacht und dann BÄM!”
Begleitet hat sie während dieser Zeit vor allem die amerikanische YouTuberin Shannon Beverage. „Alle haben einen Crush, warum war das bei mir nicht so? Ich habe mir da aber nichts weiter bei gedacht, ich dachte, irgendwann kommt schon jemand”. Sie habe vor sich hingelebt – und dann „BÄM! Da fiel der Groschen! Ab da war es offensichtlich”. Es dauerte eine Weile, bis ihr inneres Outing „durch” war und sie jemandem erzählen konnte, dass sie Frauen liebt.
Während ihres Outings hätte Luna sich mehr Präsenz der Community gewünscht. „Dass man merkt, dass es in der Gesellschaft mehr thematisiert wird, in der Werbung zum Beispiel, auf Social Media, dass man Normalität vermittelt bekommt. Dann würde man weniger zweifeln”.
Lieber „gay” als „Lesbe”
Als geoutete Singer-Songwriterin möchte sie für mehr Präsenz der LGBTIQ+ Community sorgen. Möchte sie ein Vorbild sein? „Auf jeden Fall”, sagt sie und dann nochmal nachdrücklicher: „Auf JE-DE-N Fall! Wenn man eine Reichweite hat, sollte man sie nutzen. Das ist etwas Wichtiges und auch, wenn wir schon sehr weit sind im Vergleich zu anderen Ländern, braucht man Menschen, die das weiter thematisieren. Es macht mich stolz, einer davon zu sein”.
Angst vor ihrem öffentlich Outing hatte sie nicht. „Auch bei Gegenwind weiß ich, dass genügend Menschen hinter mir stehen”, sagt sie und ergänzt: „Ich kann da eh nur den Kopf schütteln – leben und leben lassen”.
Das sieht sie auch bei dem Ausdruck „Lesbe” so. Der Ausdruck klinge zu aggressiv. „Gay” gefällt ihr besser, denn das sei „kurz und knackig”. Dauernd alles zu labeln findet sie aber generell eher anstrengend. „Jeder soll machen, was er will, solange er niemandem damit schadet”.
Mehr über Lunas Musik lest ihr hier.
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