Es hätte die Inhaber von Kneipen, Clubs und Restaurants nicht härter treffen können: Der Ausbruch der Covid19-Pandemie setzte Gastronom:innen und Veranstalter:innen schwer zu. Was bedeutet das konkret für die queere Clubszene? Wo können Menschen der LGBTIQ+-Community noch in „Safe Spaces“ zusammenkommen? All das klären wir jetzt – in „Busenfreundin – das Magazin”!
Paiman Neziri ist aus der Club- und Kneipenszene Kölns nicht mehr wegzudenken. Viele Jahre Gastronomie- und Event-Erfahrung liegen hinter ihr. Paiman zählt zu Deutschlands erfolgreichsten Veranstalterinnen lesbischer Partys. Neben der Partyreihe „Kisses&Lies“ (etwa 2.000 Besucher:innen) und „Disco Babes“ (etwa 600 Besucher:innen) gründete die 34-jährige Ende Oktober 2019 die BOIze-Bar in der Kölner Innenstadt.
Kurz nach der Eröffnung stellten sich bereits Erfolge ein – die Bar wurde nicht nur Hotspot der weiblichen Queer-Szene, sie zog auch Menschen außerhalb der Community an. Grund: Entspanntes Miteinander traf auf exzellente Drinks. Und dann kam Corona.
„Im ersten (…) Lockdown haben wir nichts gemacht, außer darauf zu warten, dass wir wieder starten dürfen. Die Bar hatte zwischendurch geöffnet, aber die Veranstaltungen stehen seitdem still. Aktuell bereiten wir uns auf die Zeit nach dem Lockdown vor.“
Paiman Neziri
Der Lockdown – so viel ist klar – führt nicht nur zu immensen wirtschaftlichen Engpässen vieler Veranstalter:innen oder Clubbesitzer:innen. Das Zusammenkommen queerer Menschen wird durch die aktuelle Lage eingeschränkt. Die queere Clubszene – so Paiman – sei wichtig für viele Mitglieder der LGBTIQ+-Community, da sie Raum böte um sich frei zu fühlen. Gerade für Menschen, die noch nicht geoutet seien und Anschluss benötigten.
Als sogenannte „Safe Spaces“ werden Orte bezeichnet, die als wichtige Anlaufpunkte für queere Menschen fungieren. „Es ist wichtig Orte zu schaffen und zu erhalten, in denen Menschen sich für nichts rechtfertigen müssen und einfach sie selbst sein können“, sagt Paiman.
Wichtig wie nie: Der gegenseitige Community-Support
Trotz der widrigen Umstände schaut die 34-jährige nach vorne. Sie plant, die Bar – sobald es geht – wieder zu öffnen und weiterhin strikt auf die Hygienestandards zu achten. Die Umsetzung von Großveranstaltungen und Parties sieht Paiman allerdings vorerst nicht.
„Die Pandemie hat mich auf jeden Fall gelehrt, wie wichtig Kultur ist“, resümiert Paiman. Aber auch der Rückhalt aus den eigenen Reihen, lässt Paiman optimistisch in die Zukunft blicken.
„Sobald alles etwas normaler wird, möchte ich das alles zurückgeben. Mein Ziel ist es, Künstler:innen Fläche zu bieten und nochmal stärker Projekte aus der LGBTIQA-Community zu unterstützen.“
Paiman Neziri
Wir drücken die Daumen, dass die Zeit der Entbehrungen bald ein Ende hat und die BOIze-Bar ihre Pforten wieder öffnen kann!
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