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Ok, krass!

Diversität in den Medien – wir brauchen dich!

Autorin: Patricia Bauer

Dass es erst einen Aufschrei in den sozialen Medien brauchte, damit in der Podcast-Kategorie des Deutschen Comedypreises auch Frauen nominiert wurden, fanden wir nicht so cool. Ob und warum wir in der deutschen Medienlandschaft allgemein mehr Diversität brauchen? Wir begeben uns auf Spurensuche.

Wie sagt man so schön? „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler”. Davon ausgehend sollte man meinen, dass so gut wie alle Bevölkerungsgruppen und -schichten in der deutschen Medienlandschaft abgebildet sind und Anerkennung finden. Schließlich verdient jeder von uns Identifikationsfiguren und Vorbilder.

Keine Frauen? Nicht witzig.

In der Realität sieht das oftmals anders aus: Viele Medienformate sind nur solange divers und vielschichtig, wie sie möglichst hohe Einschaltquoten versprechen und Geld einbringen. Dabei so gut wie immer im Fokus? Der weiße, heterosexuelle Cis-Mann. So schien es vor wenigen Wochen auch beim Deutschen Comedypreis zu laufen: In der Kategorie „Bester Podcast” waren ausschließlich Männer nominiert. Frauenquote? Fehlanzeige. LGBTIQ-Themen? Was soll das sein?

„Muss man auch erstmal schaffen: In der Comedypreis Kategorie Podcast sind mehr Thomas Schmidts nominiert als Frauen.”

Comedy-Autorin Giulia Becker

Es folgte ein Aufschrei in den sozialen Medien: Podcaster:innen und andere Medientreibende fingen an, das Nominierungssystem des Deutschen Comedypreises zu hinterfragen. Schließlich gibt es da draußen genug Frauen, die mindestens genauso witzig sind wie ihre männlichen Kollegen. Warum ihnen also nicht die gleiche Bühne bieten?

Die Verantwortlichen fügten sich und benannten die Kategorie „Bester Podcast” kurzerhand um in „Bester Comedy-Podcaster”. Damit machten sie Platz für die frisch eingeführte Kategorie „Beste Comedy-Podcasterin”, in der neben unserer Ricarda auch die Podcasts „Herrengedeck” und „5 Minuten Harry Podcast” zur Wahl gestellt wurden. So weit, so gut.

Damit ist die Sache nicht vom Tisch!

Nicht falsch verstehen: Es ist ein toller Schritt, dass die Macher:innen des Deutschen Comedypreises auf die Proteste reagiert und Platz für eine neue Kategorie geschaffen haben. Jedoch haben sie damit nur die Symptome bekämpft und nicht die Ursache.

Was ist das, diese Ursache? So frei und offen sich die Medienbranche auch gibt, traut sie sich noch immer viel zu selten, etwas an ihrem altbackenen Denken zu ändern. Der weiße heterosexuelle Cis-Mann hat vor 10 Jahren die besten Quoten gebracht? Dann ist es heute sicherlich noch immer so und man kann sich bequem zurücklehnen. Oder? NEIN! Im Gegenteil müssen Medienschaffende die Missstände erkennen und danach handeln.

„Ohne transparente Zahlen zur Diversität in deutschen Redaktionen können weder nachhaltige Veränderungen angestoßen werden, noch lässt sich nachvollziehen, ob Fortschritte erreicht wurden. Die allermeisten Medienunternehmen zeigen aber nach wie vor kein Interesse daran, von sich aus diese Daten zu erheben.”

Quelle: Neue Deutsche Medienmacher*innen

Unsere Gesellschaft ist divers und bunt. Frauen kämpfen nach wie vor um Gleichberechtigung und zeigen Tag für Tag, dass sie den Männern in nichts nachstehen – nicht in ihrer Intelligenz, nicht in ihren Talenten und ebenso wenig in Sachen Humor! Und um das zu zeigen und jeden Tag zu leben brauchen wir Diversität in den Medien!

Bunte Medien, einmal zum Mitnehmen bitte

Ich weiß, wir wünschen uns viel, wenn der Tag lang ist. Hat die Welt in Zeiten von Corona, einer möglichen Wiederwahl des Trumpeltiers und brennenden Flüchtlingslagern nicht genug andere Probleme, als Medienformate, die nicht divers genug sind? Schon. Irgendwann muss man aber anfangen – irgendwas ist immer.

Und sind wir mal ehrlich: So schwer ist das doch gar nicht. Bildet einfach die Realität ab! Starke Frauen, humorvolle Podcaster:innen, alleinerziehende Mütter, schwule Männer, lesbische Pärchen, transidentitäre Jugendliche, junge Menschen ohne Kinderwunsch, toughe Unternehmer:innen, polyamoröse Beziehungen, Jungen in Mädchenkleidung, glückliche Singles, und, und, und. Ich könnte die Aufzählung beliebig erweitern. All diese Menschen EXISTIEREN. All diese Menschen darf man ZEIGEN! Die Welt ist nicht schwarz-weiß. Sie ist bunt.

Bei den nächsten Nominierungsrunden klappt es dann vielleicht auch ohne Aufschrei in den sozialen Netzwerken.


Ist die Medienlandschaft in euren Augen divers genug? Was muss sich verändern? Verratet es uns in den Kommentaren!


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