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Filmtipp: „Rafiki” zeigt lesbische Liebe in Kenia

Autorin: Simone Bauer

In Kenia ist Homosexualität illegal: LGBTIQ+ l(i)eben aus Angst vor staatlicher Verfolgung und sozialer Ächtung im Verborgenen. Spannende Einblicke in solch eine „verbotene Liebe” zwischen zwei kenianischen Frauen gewährt der Spielfilm „Rafiki”. Worum es im Film geht, ob er sich für einen queeren Filmabend eignet und wo ihr ihn streamen könnt? Das erfahrt ihr in „Busenfreundin – das Magazin”!

Kenia ist ein konservatives Land im Osten Afrikas, in dem homosexuelle Handlungen zwischen Männern mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden können. Homosexuelle Handlungen zwischen Frauen stehen bisher nicht unter Strafe. Zwar kam es in den letzten Jahren nicht zu strafrechtlichen Verurteilungen, jedoch ist Homosexualität in der kenianischen Gesellschaft tabuisiert – Lesben und Schwulen drohen Ausgrenzung, psychische Gewalt und körperliche Übergriffe.

„Rafiki” ist ein Film aus dem Jahr 2018 und spielt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Da die Regisseurin Wanuri Kahiu darin eine lesbische Liebesgeschichte erzählt und Homosexualität als positiv darstellt, wurde der Film in Kenia zunächst verboten. Nach etlichen Klagen gegen den Staat durfte der Film 2020 für gerade einmal eine Woche in kenianischen Kinos gezeigt werden.

Vor dieser homofeindlichen Kulisse treffen in „Rafiki” die beiden jungen Frauen Kena und Ziki aufeinander. Aufgrund ihres Andersseins und dem Wunsch nach freier Liebe scheint ihr Schicksal in einem so konservativen Land besiegelt. Oder?

Wie Romeo und Julia

Die Hauptfigur in „Rafiki” ist die Abschlussschülerin Kena (Samantha Mugatsias). Sie hat ein schlechtes Verhältnis zu ihrem Vater, spielt am liebsten Karten mit ihren Kumpels und möchte Krankenpflegerin werden. Zu Beginn des Films kommt es zu einer Diskussion darüber, wie der liebe Gott wohl Sex zwischen Männern findet – Kenas Vater tut seine unverhohlene Abscheu kund, Kena wird dadurch immer verunsicherter.

Doch was kann man schon gegen Gefühle ausrichten? Je öfter Kena die attraktive Ziki (Sheila Munyiva) in der Nachbarschaft sieht, umso größer wird ihr romantisches Interesse. Und das beruht auf Gegenseitigkeit: Sie gehen auf Dates und kommen sich schnell näher …

Dennoch muss die junge Liebe große Hürden nehmen. Zum Einen ist da Zikis Vater, der im Wahlkampf gegen Kenas Vater antritt. Wie Romeo und Julia fragen sich die beiden jungen Frauen, ob sie zu ihrer Liebe oder zu ihrer Familie stehen sollen und halten ihre Beziehung vorerst geheim.

Und dann wäre da noch die homofeindliche Stimmung in Kenia: Als Ziki und Kena dann auch noch bei einem Kuss erwischt werden, fliegt ihre Beziehung auf. Sie laufen gemeinsam weg, werden aber von einem wütenden Mob aufgegriffen und durchleben ihre schlimmsten Albträume …

Kann Liebe Gewalt, Ausgrenzung und Trennung überwinden?

Ist „Rafiki” sehenswert?

„Rafiki” ist nicht die leichteste Kost – auch, wenn der Film optisch zunächst so erscheint. Ein cooler Soundtrack ist mit Teeniefilmästhetik gepaart. Dabei ist „Rafiki“ dennoch ruhig erzählt, ohne in das Hyperaufgeregte westlicher Teeniefilme abzugleiten. Schöne Kameraführungen und Farbkompositionen – Pastellhimmel und pastellige Rastas davor – sowie zwischengeschnittene Straßenszenen gefallen sehr gut.

„Rafiki“ fühlt sich an wie die allerletzten Sommerferien, bevor der Ernst des Lebens beginnt – und in diesem Fall ist es noch einmal ein ganz anderer Ernst. Während der Struggle, zu sich selbst zu stehen, absolut authentisch und für jeden nachvollziehbar ist, kommen durch die Herkunft aber noch größere Probleme auf das junge Pärchen zu, als in anderen Kulturen.

Das macht den Film absolut sehenswert und aktiviert sämtliche Gefühle: Freude, Leid, Liebe, Trauer, Wut… ganz wie im echten Leben.

Wo lässt sich „Rafiki” streamen?

„Rafiki” lässt sich aktuell über

  • Amazon Prime
  • Google Play
  • iTunes

kaufen oder leihen.


Habt ihr „Rafiki” bereits gesehen? Wie hat euch der Film gefallen? Welche Filme könnt ihr noch empfehlen? Verratet es uns in den Kommentaren!


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