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Kolumne

Generation Gay: Ein Plädoyer für das Bier

Bier & Busenfreundinnen. How deep ist da eigentlich die Love? Wie kommt es, dass lesbische Frauen so gerne Bier trinken? Und wer sagt das eigentlich? Ich habe mich mal ein wenig schlau gemacht, um dieser Frage nachzugehen. 

Der Sommer naht. Nach mehrmonatiger Abstinenz scheint es, als könnten wir uns dieses Jahr doch noch auf die Biergarten-Saison freuen. Selbstverständlich mit der nötigen Maß an Abstand. Für mich ist ein Sommer ohne Bier wie Lesbenbeziehungen ohne Drama. Machbar, aber es wäre irgendwie langweilig. Wofür sonst gibt es rund 1.300 Brauereien und über 5.000 Biermarken in Deutschland?

Bier und Busenfreundinnen – It’s a match?

In einer der ersten Podcast-Folgen gingen wir der Frage nach, warum das Busenfreundin-Klischee besagt, dass lesbische Frauen eine vergleichsweise große Affinität zu Bier hegen (ich im Übrigen auch, schuldig!). Eine schlüssige wissenschaftliche Erklärung gibt es dafür allerdings nicht (glaubt mir – ich habe das ganze Internet abgesucht). 

Professor Wolfgang Meyerhof, Geschmacksforscher und Molekularbiologe am Deutschen Institut für Ernährung in Potsdam, vermutet, dass die Liebe zu Bier eng gekoppelt ist mit der eigenen Sozialisierung. Bier hat einfach ein männliches Image. Oder habt ihr mal eine Paulaner-Werbung mit zwei Frauen gesehen, die sich nach Feierabend noch ein Weizenbier reinzimmern? 

“Bier ist doch was für Männer!”

Ich erinnere mich noch gut daran, als ich mein erstes Bier in einem Biergarten bestellte. Die erste Reaktion meines Kumpels war: „Du trinkst Bier? Das ist doch nur was für Männer!“.  Den Einwand meines Freundes hätte ich bei einem bayerischem „Schorschbier“, das rund 57% Alkohol hat, vielleicht noch in Teilen verstanden. Aber es war Kölsch. 

Womöglich wäre es deutlich verständlicher für meinen Kumpel gewesen, wenn ich eine dieser zuckrigen Bier-Alternativen bestellt hätte – beispielsweise ein fruchtiges Pale Ale oder belgisches Bier mit Kirschgeschmack. Denn die sind ja was für Frauen. Allein beim Ansehen der Flaschen-Etiketten kriege ich Diabetes Typ II. Für mich schmeckt das alles nach erbrochener Gummibären-Bande. 

Zurück zur – Achtung, Kalauer! – bierernsten Frage, warum Busenfreundinnen den Hopfendrink lieber mögen als heterosexuelle Frauen. Der heteronormativen Wahrnehmung nach sind frauenliebende Frauen oftmals nicht weiblich. Rückschluss: lesbische Frauen lieben Bier, weil Bier das Attribut „männlich“ zugeschrieben wird. Tataa. 

Exkurs: Bier ist weiblicher als man(n) denkt!

Wenn wir die Bier-Busenfreundin-Beziehung mal historisch beleuchten: Frauen haben das Bierbrauen und den Folgeschritt, nämlich das Biertrinken, erfunden. Brauen war lange Zeit eine ganz normale Tätigkeit im Haushalt. Heute backen wir Pizza auf und fischen die langen Haare der Partnerin aus dem Abfluss. Damals war es eben das Bierbrauen. 

Aber nicht nur historisch besteht hier ein Kausalzusammenhang. Rein biologisch irgendwie auch, denn der Hopfen, die Pflanze, aus der unter anderem Bier gewonnen wird, ist weiblich. Für die Bierherstellung werden nur die weiblichen Hopfenpflanzen, die sogenannten Dolden oder Blüten, verwendet. 

Und wenn wir gerade beim #Infotainment-Part sind: „Cenosillicaphobie“ ist die Angst vor einem leeren Bierglas und eine anerkannte Phobie – kein Witz!

Bier, Bier, Bier. Bett, Bett, Bett!

Eine offizielle Studie fand heraus, dass biertrinkende Frauen als gefühlskälter und „sexuell verfügbar” wahrgenommen werden. Scheiß egal, biertrinkende Frauen sind heiß! (Ok, offenbar ist an den Studien-Ergebnisse was dran) 

Fazit: Das Bier hat – aus welchen Gründen auch immer – ein männliches Image. In der Vorstellung vieler Menschen ist Bier der „Echte Kerle“-Jochen-Schweizer-Geschenkgutschein  unter den Getränken. Sprich – eigentlich nichts für Frauen.

Mein Appell: Trinkt, was ihr wollt und lasst euch nicht von irgendwelchen stereotypen Denkmustern verunsichern. Wenn ihr Bier mögt, trinkt es (in Maßen versteht sich!), wenn ihr es nicht mögt oder ihr grundsätzlich keinen Alkohol trinkt, kann man auch mit Wasser gut durchs Leben kommen. Munkelt man.

Lasst uns auf die anstehende Sommerzeit anstoßen! Mit Bier, Cola oder ‘nem fruchtigen Pale-Ale! Hauptsache es schmeckt euch!

Meine Top-5 Biere

  1. San Miguel (schmeckt nur in Spanien)
  2. Chang (schmeckt nur in Thailand!)
  3. Früh Kölsch (schmeckt nur in Köln)
  4. Corona (aktuell ein ungünstiges Image-Problem)
  5. Heineken (schmeckt überall)

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7 comments

  1. Da bekomme ich doch glatt um 10:55 Uhr morgens Lust auf ein kühles Kölsch! In diesem Sinne, anGaystoßen auf mein Lieblingsmagazin, bei dem ich mich mal wieder absolut unterhalten fühle! Mädels, ihr macht nen richtig gaylen Job ❤️ Danke!

      1. Stößchen!

        Ich habe mir gerade auch ein lauwarmes Krombacher eingeschenkt. Vielen lieben Dank! Das kalte Krombacher hättest du gerne mal weitergeben können

          1. Wie eine alte Studenten-Weisheit besagt: Hauptsache es knallt!

            … und ist günstig

  2. Mir stellt sich die Frage: ” Könnte das Bier in der Hand, den Rind am Daumen bezüglich der Sichtbarkeit einer Lesbe ersetzen?”

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