Autorin: Patricia Bauer
Auch in 2020 war nicht alles schlecht: In Deutschland und der Welt gab es einige Good-News für die LGBTIQ-Community. Einige davon haben wir euch in unserem großen Busenfreundin-Jahresrückblick zusammengefasst. Viel Spaß beim Erinnern!
Mehr Sichtbarkeit für trans Menschen
Trans Menschen sind weltweit noch immer unterrepräsentiert und haben mit Diskriminierung zu kämpfen. 2020 ging es immerhin in kleinen Schritten voran:
- In Regen im Bayerischen Wald wählte man die Entertainerin Gloria Gray als erste trans Kreisrätin.
- Der Duden nahm die Worte „transgender” und „genderneutral” auf.
- Argentinien führte eine trans Quote ein – mindestens 1 % der Stellen des öffentlichen Diensts sind künftig mit trans Personen zu besetzen.
Ehe für alle in der Schweiz beschlossen
Bereits im Juni berichteten wir über Bestrebungen, in der Schweiz die Ehe für alle einzuführen. Ende des Jahres konnten wir uns mit den Schweizer:innen freuen: Das Parlament hat den Gesetzesentwurf in der Schlussabstimmung angenommen!
Vorher geschlossene eingetragene Partnerschaften können nun in die Ehe überführt werden. Nachholbedarf gibt es nach wie vor im Schweizer Adoptionsrecht und bei der Hinterlassenenrente. Dafür wird die Community im nächsten Jahr weiterkämpfen!
Bye bye, Trump
Dass Donald Trump in diesem Jahr als US-Präsident abgewählt wurde, freut auch die LGBTIQ-Community! Schließlich hat er während seiner Amtszeit konsequent versucht, die Rechte von LGBTIQ+ zu schwächen – etwa durch ein trans Verbot im US-amerikanischen Militär oder durch Ernennung homophober Richter:innen.
Wenn der Gewinner der Wahl – Joe Biden – die Präsidentschaft am 20. Januar 2021 übernimmt, weht ein anderer Wind. Der Demokrat gilt nämlich als LGBTIQ-freundlich. Warum und welche Pläne Biden hat? Das haben wir hier ausführlich beleuchtet.
Teilverbot von Konversionstherapien
Deutschland wendet sich als zweites Land der EU gegen sogenannte Konversionstherapien – im Mai wurde im Bundestag ein Gesetzesentwurf beschlossen, der „Homo-Heilungen” an Minderjährigen und in ihrer Willensbildung beeinträchtigten Erwachsenen verbietet.
Wünschenswert wäre die Ausweitung des Gesetzes auf sämtliche Arten der Konversionstherapie.
Reform des Abstammungsrechts
Das deutsche Abstammungsrecht sieht vor, dass in einer lesbischen Partnerschaft die Frau, die nicht biologische Mutter des Kindes ist, das Kind im Rahmen der Stiefkindadoption annehmen muss. Dieser Prozess ist sehr aufwendig und mit umfangreichen Behördengängen sowie einer tiefgehenden Prüfung der Lebensverhältnisse verbunden. Das bringt lesbische Paare regelmäßig an ihre Grenzen – die Diskriminierung gegenüber heterosexuellen Paaren, die das alles nicht durchmachen müssen, ist offensichtlich.
2020 kam Bewegung in die Sache: So forderte u. a. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) eine Reform des Abstammungsrechts. Außerdem wurde eine weitere Verschärfung der Diskriminierung lesbischer Mütter verhindert, indem das ursprünglich vorgesehene Adoptionshilfe-Gesetz gestoppt und in einer neuen Fassung verabschiedet wurde. Immerhin.
Busenfreundin beim Deutschen Comedypreis
Ricardas Nominierung in der Kategorie „Beste Comedy-Podcasterin” beim Deutschen Comedypreis war eine große Sache für „Busenfreundin – der Podcast” und auch für die Community: Die Preisverleihung wurde zur besten Sendezeit beim Privatsender Sat1 ausgestrahlt und brachte so etwas LGBTIQ-Content in deutsche Haushalte, die sonst nur wenig mit dem Thema zu tun haben.
Ein kleiner Beitrag zu mehr Diversität in den Medien. Mehr davon!
Welche Good-News aus 2020 behaltet ihr besonders in Erinnerung? Welche Neuigkeiten waren in euren Augen außerdem wichtig? Wir freuen uns auf eure Kommentare!
Themen die aufregen, beschäftigen oder erfreuen:
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