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Gay Baking & Queer Cooking

Queer Cooking: Ratatouille in Köln – „Wer ist die Neue“?

Autorin: Franzi

Hallo ihr Lieben,

willkommen zu einer neuen Episode Queer Cooking. Heute nähern wir uns dem Thema: „Neu in der Stadt“. Vielleicht seid ihr auch schon mal alleine umgezogen an einen Ort, an dem ihr kaum jemanden kanntet? Ob geoutet oder noch nicht, in einer neuen Umgebung die Orientierung zu finden, ist anfangs echt nicht so leicht.

Fremde Gerüche, unbekannte Straßen, anonyme Leute. Und dann auch noch den queeren Durchblick zu haben? Das ist ein bisschen zu viel des Guten. Als ich 2017 aus Freiburg nach Köln zog, fühlte sich das jedenfalls alles eher überfordernd an. Um die bekannte Schaafenstraße wollte ich da erstmal einen großen Bogen machen, geschweige denn, dass ich mich in die einzige Frau*enbar Kölns, die Blue Lounge, getraut hätte. Eine Freundin sagte zu mir schlicht:

Rein ins kalte Wasser. Schwimmen lernt man nur so

In kleineren Städten stellen sich diese Herausforderungen nochmal ganz anders. Denn wie „Sichtbarkeit“ herstellen, wenn du gar nicht weißt wo? Glücklicherweise gibt es heute immer mehr Vernetzungsangebote und Anlaufstellen für Busenfreund*innen und Co. Aber wenn der Mumm fehlt, zum lokalen LGBTQIA*-Gruppenstammtisch zu gehen, dich Studis an der Uni anzuschließen oder Fußball außerhalb des Fernsehens auch nicht wirklich der richtige Sport ist, bleibt da erst einmal vor allem viel Ratlosigkeit zurück.

Wie war das nochmal mit dem „Schwimmen“?

Irgendwann kommt dann vielleicht doch der Punkt, sich auf die eine „Pink Party“ zu trauen, die gefühlt alle drei bis fünf Monate stattfindet. Als ich zum ersten Mal auf einer solchen Party war – in Freiburg mit Anfang 20 – hatte ich zwei enge Freundinnen im Schlepptau, die mich zu meinem „Glück“ zwangen. Ich selbst wollte nur weg und zurück in meine vertraute heteronormative Welt, in der ich mich auskannte. Stattdessen befanden wir uns recht schnell mitten auf der Tanzfläche. Hauptsache ein Getränk in der Hand, an dem ich mich festhalten konnte. Letztlich sind wir dort auch ganze 45 Minuten geblieben, haben ein bisschen getanzt und uns etwas umgeguckt.

„Sprich doch mal eine an!“

Meine Freundinnen waren solidarischer Weise sofort auf Ausschau nach Peers und ich einfach nur richtig gut dabei, innerlich im Boden zu versinken. Dabei bin ich sonst nicht unbedingt die schüchternste Person. Als krönendes Highlight waren meine nervösen Dancemoves scheinbar auch noch so schwungvoll, dass sich meine Hose prompt hinten an bester Stelle aufriss (True story!). Der Abend war perfekt. Mit hochrotem Kopf und peinlich berührt ging es sofort nach Hause. Zurück in meiner Wohnung haben wir dann doch auch ziemlich lachen müssen. Mein zweiter Besuch einer solchen Party sollte danach allerdings noch einige Zeit auf sich warten lassen.

Aller Anfang ist eben schwer.

Wenn an solchen Tagen die Überforderung besonders groß ist, tut es gut, auf „Bewährtes“ zurückzugreifen: Eine*n Freund*in anzurufen, tief durchzuatmen oder zum Beispiel ein altes Rezept aus der Kindheit von Mama oder Opa herauszuholen: Soulfood.

Da fällt mir persönlich Ratatouille ein – nicht erst seit dem Disneyfilm ein absolutes Highlight für mich. Ein provenzalischer Gemüseeintopf, der in jeglichen Varianten genossen werden kann. Ob mit Couscous, Nudeln oder Brot. Da kann sich jede*r Busenfreund*in „reinsetzen“.

Wart ihr auch schon mal richtig überfordert in einer neuen Umgebung? Was ist euer absolutes Soulfood? Und wie mögt ihr Ratatouille am liebsten?

Leave a comment down here and a tag on insta #franzicookswithus.

Lasst es euch schmecken!

Eure
franzi cooks

Franzi-Cooks-Queer-Cooking-Busenfreundin-das-Magazin

Ratatouille

Rezept für 4 Personen

Queer Cooking Ratatouille franzi cooks
  • 4-6 frische Tomaten
  • 2 Auberginen
  • 2 Zucchini
  • 2 Paprika
  • 3 TL Tomatenmark
  • 2 Dosen gewürfelte Tomaten
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • Ein guter Schuss Rotwein
  • Prise Zucker/Ketchup
  • Bund Thymian
  • 50 g Feta
  • 1 Zitrone

Für das Brot

  • Baguette vom Vortag
  • 100 ml Olivenöl
  • 1 Knoblauchzehe
  • Prise Salz
  • Rosmarin
  • Zitronenabrieb
  1. Gemüse gut waschen (nicht nur in Coronazeiten) und in Würfel oder Scheiben schneiden, von klein bis groß, völlig egal.
  2. Für das Tomatensugo Zwiebeln und Knoblauch anbraten, Tomatenmark hinzufügen, großzügig mit Rotwein ablöschen – am besten mit dem, der später auch getrunken wird-, eine Tomatendose und/oder frische Tomaten, Thymianzweige (oder andere Kräuter der Provence) dazu, -ganz heimlich- ein bisschen Ketchup oder Zucker und lange köcheln lassen.
  3. Für das Brot in der Zwischenzeit eine Knoblauchzehe zerdrücken und mit etwas Öl, Salz, ein bisschen Zitronenabrieb sowie kleingehacktem Rosmarin vermengen und aromatisieren lassen. Die Gemüsescheiben einzeln ohne Öl in der Pfanne (oder auf einem Grill) anbraten und danach mit Pfeffer und etwas Salz würzen. Alternativ und deutlich schneller: Einfach das gewürfelte Gemüse zusammen kurz mit etwas Olivenöl anbraten.
  4. Gemüse zum Tomatensugo geben, ein bisschen grünes Pesto darüber und bei niedriger Hitze zugedeckt weiter köcheln lassen (Alternativ in den Backofen bei 175 Grad ca. 5 Minuten), je nach Knackigkeitswünschen.
  5. Währenddessen Feta schneiden, gut mit Zitronensaft beträufeln und pfeffern. Brotscheiben mit dem vorbereiteten Knoblauchöl bestreichen und 5 Minuten ebenso im Ofen rösten.
  6. Ratatouille aus dem Ofen nehmen, mit Feta toppen und mit geröstetem Brot servieren.

Special Queertipps:

Für den besonderen Geschmacksboom: Frische Minze on top und Kurkuma geben dem ganzen einen besonderen Pfiff.

Für alle, die (noch) nicht vegetarisch essen: Lammfilets mit Rosmarin und ein paar Blaubeeren, kurz angebraten, Mmh..

Franzi cooks Queer Cooking Ratatouille
Queer Cooking – Ratatouille

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Fotoquelle: Franzi Cooks

6 comments

  1. Liebe Franzi,
    das ist richtig klasse was du da machst! Weiter so – ich lasse mich gerne von dir inspirieren;)
    Deine
    Marie-Luise

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