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Gay Baking & Queer Cooking

Queer Cooking: Rhabarber meets Risotto | Was heißt hier eigentlich Queer?

Autorin: Franzi

Hallo ihr Lieben,

willkommen zu einer neuen Folge Queer Cooking. Heute beschäftige ich mich ein bisschen mit dem Begriff der Queerness. Was heißt eigentlich Queer und was bedeutet es für mich?
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Ich verstehe mich aufgrund meiner sexuellen und geschlechtlichen Identität als Teil der Queer Community, obwohl gar nicht so klar ist, wer diese „Community“ eigentlich so ist. Und was unter queer fällt und was schon wieder nicht (Stichwort „Homonormativität“), darüber kann an anderer Stelle diskutiert werden.

Für mich persönlich ist es zunächst einmal eine Selbstbezeichnung

Queerness verstehe ich dabei auch als einen dynamischen Prozess zum „Zu-Sich-Stehen“. Also, das eigene Sosein mit all den Facetten anzunehmen, die eine Person so ausmachen können, insbesondere, wenn es sich von den sonst gesellschaftlich etablierten Strukturen teilweise unterscheidet. Das wiederum ist eingebettet in anderen Themen, die uns beschäftigen: Gleichberechtigung, Sicherheit, Liebe, Gesundheit, Zufriedenheit. Und je nachdem, wie freundlich oder feindlich die eigene Umgebung ist, gestaltet sich dieses „Zu-Sich-Stehen“ deutlich leichter oder eben schwerer. Gerade auch in puncto Sexualität, Geschlechtlichkeit und Lebensführung.

Es geht bei Queerness also für mich schon zunächst um eine innere Beziehungsgestaltung. Der wahrscheinlich nie ganz endende Kraftakt, sich von Erwartungen von außen möglichst weit zu befreien und stattdessen auf das eigene Gefühl zu hören, das da irgendwo eingebettet existiert. Damit habe ich mich persönlich lange schwergetan. But –

It is up to you and yourself not anyone else

Ru Paul hat das schon richtig gesagt mit der Selbstliebe. Wie soll die eigene Umgebung Akzeptanz aufbringen, wenn man es innerlich selbst (auch noch) nicht schafft? Und gleichzeitig: wie soll das „Zu-Sich-Stehen“ funktionieren, wenn es die Umgebung unmöglich macht?

Bevor wir jetzt allerdings anfangen, zu tief „ins Glas“ zu schauen: So ganz alleine sind wir bei all dem ja zum Glück nicht. It is not JUST you and yourself. In diesen Werdeprozessen steckt so viel Potenzial für Gemeinsames. Auch wenn es sich manchmal verdammt einsam anfühlt. Und wenn es nur die eine Person ist, die versteht. Räume suchen, die das Gefühl geben, weniger herauszufallen. Das ist auch Queerness und schafft die vorne angesprochene “Community“. Ein Rausfallen von etwas ist immer auch ein Zuwenden zu etwas. Und das macht in dieser Grunddynamik der ständigen Veränderung Queersein genauso aus.

Deshalb ist „Queersein“ auch Empowerment.

Um eine Umgebung zu schaffen, in der dieses „Zu-Sich-Stehen“ einfacher wird. Im Kleinen, wie im Großen. Und deshalb befinden wir uns beispielsweise auch auf dieser Plattform. Weil wir letztlich doch zusammen „anders“ sind.

Bei so viel Gedankenspielerei brauche ich jetzt definitiv etwas Leckeres zum Energieaufladen. Der Sommer naht und es gab Rhabarber auf dem Markt: Risotto anyone?

Ein großartiges Reisgericht, das in allen möglichen Varianten genossen werden kann. Heute eben mit saurem Rhabarber, salzigem Käse, süßer Birne und bitterem Radicchio. Lecker!

Wie genießt ihr Risotto am liebsten? Und was versteht ihr unter „Queerness“?

Leave a comment down here and a tag on insta #franzicookswithus.

Lasst es euch schmecken!

Eure
franzi Cooks

Franzi-Cooks-Queer-Cooking-Busenfreundin-das-Magazin

Rhabarber-Risotto

Rezept für 4 Personen

Queer Cooking Rhabarber meets Risotto Was heißt hier eigentlich Queer
  • 500g Risottoreis
  • 150g Blauschimmelkäse (mild, wie Saint Agur/Montagnolo bis kräftig, wie Roquefort)
  • Parmesan oder veg. Alternative
  • 3 Birnen
  • 3 Stangen Rhabarber
  • 2 Schalotten
  • 1 Chicorée
  • Ein paar Blätter Radicchio
  • Bund Thymian
  • Bund Salbeiblätter
  • ca. 1,2 L Gemüsebrühe
  • Schuss Sekt
  • 20g Pinienkerne
  • Olivenöl
  • Prise Zucker
  • Pfeffer, Chiliflocken, ggf. Salz
  1. Das Gemüse waschen. Rhabarberstangen schälen und wie auch die Birnen, Chicorée und ein paar Blätter vom Radicchio kleinschneiden.
  2. Zucker mit Butter in einer Pfanne karamellisieren, Thymian dazu und die Rhabarberwürfel andünsten. Nach 2 Minuten zur Seite stellen. Das gleiche mit der Birne, zusammen mit dem Chicorée, Radicchio und den Salbeiblättern tun: kurz anbraten und mit Pfeffer, wenig Salz und Chiliflocken würzen.
  3. Für das Risotto die Gemüsebrühe vorbereiten. Die Schalotten schneiden und mit Öl in einem großen Topf mit ungewaschenem Risottoreis andünsten bis die Körner glasig werden. Anschließend mit Sekt/Wein ablöschen und so viel Gemüsebrühe nachgießen, bis der Reis gerade so mit Flüssigkeit bedeckt ist. Risotto ist eine kleine Wissenschaft für sich. Wenn die Flüssigkeit eingezogen ist, immer wieder den Reis im Topf behutsam wenden und Brühe peu à  peu nachgießen, bis der Garprozess fertig ist und die Körner, je nach Vorliebe, zumindest al dente sind.
  4. Den Käse in kleine Stücke zupfen und zum Reis geben. Bei Bedarf noch weiteren Parmesan oder Montello zufügen.
  5. Das Rhabarber/Birnengemüse jeweils unterheben und final abschmecken. Dann einfach genießen!

Special Queertipps:

Für den besonderen Crunch: Frittierte Salbeiblätter. Dazu die Blätter mehlieren und in heißem Öl wenige Sekunden Ausbacken.

Queer Cooking Rhabarber meets Risotto Was heißt hier eigentlich Queer
Queer Cooking – Rhabarber-Risotto

Auf den Gayschmack gekommen? Hier geht es zu weiteren Queer Cooking Rezepten:


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Fotoquelle: Franzi Cooks


1 Wer sich hierzu im wissenschaftlichen Kontext informieren möchte: lest was von und über Personen, wie z.B. Simone de Beauvoir, Judith Butler, Cathy Cohen, Annamarie Jagose, Audre Lorde.

4 comments

  1. Liebe franzi!

    Richtig schöner Text, den Du da geschrieben hast! Warum Butler lesen, wenn man franzi lesen kann?

    Ey, mal ehrlich, als ich das Rezept gesehen habe und die Zutaten, dachte ich. . . Oha, da sind so circa 2-3 Sachen drin, die ich so NULL bevorzugen würde!
    Das Video hat mir dann aber eine Idee auf die Zunge gegeben, dass es vielleicht doch alles stimmig am Ende sein könnte! Schickobello angerichtet, dazu fehlt mir ja auf der Nerv! Aber besonders mit dem Parmesanchip aus der Mikrowelle richtig fancy! Ich hab leider keine Mikrowelle mehr, meinst Du das geht auch im Ofen?

    1. 😀 Danke für die vielen Komplimente, liebe Linda!
      Im Ofen sollte das eigentlich mit dem Chip auch funktionieren (würde 200 Grad und ein paar Minuten einplanen). Probiers mal aus und gib mir gerne Feedback, vor allem auch, ob Dich das Rezept trotz der 2-3 strangen Sachen doch überzeugen konnte :)…

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