Was genau steckt hinter unserer Rubrik “Queer Cooking”? Wir haben mit Franzi gesprochen, die “Queer Cooking” ins Leben rief und uns ab sofort regelmäßig die neuesten Rezepte zum Nachkochen präsentiert.
Busenfreundin-Magazin: Franzi, herzlich Willkommen in der Busencrew! Magst Du dich kurz vorstellen?
Franzi: Hi, ich bin Franzi Cooks, 29 Jahre alt und lebe in Köln. Eine Profi-Köchin bin ich nicht, koche aber trotzdem leidenschaftlich gerne. Und das, wann immer ich kann; mal neben dem stressigen Alltag als Auszeit nur für mich, meistens aber vor allem für alle, die gerne mit mir essen möchten. Deshalb lade ich euch gern dazu ein, gemeinsam mit mir über den Tellerrand und damit „queer“ zu kochen.
Busenfreundin-Magazin: Wie kommt man auf die Idee „queer“ zu kochen?
Franzi: Als Teil der Queer-Community ist mir bewusst, wie sehr wir Menschen uns doch gegenseitig in Kategorien, Boxen und Normen zu drängen versuchen. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass das beim Essen einerseits deutlich viel weniger der Fall ist. Die Vielfalt an Zutaten, die Formen, Farben, Gerüche und Geschmäcker lassen so viel Queerness zu, wie es kaum geht. Gleichzeit macht das Kochen gesellschaftspolitische Fragen genauso zum Thema. Was ist gutes Essen? Wo kaufe ich ein? Was kann ich mir leisten und was eben nicht? Die Regeln rund ums Kochen können ziemlich ausschließend sein. Daher also auch die Frage: Wenn das Cooking manchmal doch nicht so queer ist, wie können wir dort Queerness etablieren? Das finde ich super spannend als Perspektive.
Busenfreundin-Magazin: Wann hast Du gemerkt, dass kochen Dein Ding ist?
Franzi: In meiner Familie war die Küche immer Dreh- und Angelpunkt. Am gemeinsamen Tisch findet immer noch das ganze Familienleben statt. Als ich vor knapp sechs Jahren für ein Jahr aus gesundheitlichen Gründen zurück zu meinen Eltern zog, kam mir die Idee mit Queer Cooking. Kochen war in dieser Zeit mein Tageshighlight. Dabei habe ich schnell gemerkt, wieviel Freude mir das Kochen bereitet und was es vor allem auch über mich selbst verraten hat.
Busenfreundin-Magazin: was genau ist die Idee hinter „Queer Cooking?“
Franzi: Queer Cooking ist für mich das, was eigentlich hinter jedem Kocherlebnis stecken sollte und sich vielleicht auch dazu eignet, die Herausforderungen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens mal an der einen oder anderen Stelle zu überdenken: Verschiedenes kommt zusammen. Erst die Zutaten, dann die Zubereitung und letztlich die Personen, die gemeinsam essen und sich dabei austauschen. Und das ist gut so.
Queer Cooking startet über diese coole Plattform als Reihe, mit Rezepten zum Ausprobieren und Abwandeln. Aber: kein Rezept ohne Geschichte, kein Essen ohne Story. Ich habe zwar nicht mehr zu erzählen als andere, aber ich denke, es sollte noch mehr erzählt werden. Also warum sich nicht gemeinsam auf eine queere kulinarische Reise begeben?
Busenfreundin-Magazin: Was unterscheidet „Queer Cooking“ von anderen Koch-Arten?
Franzi: Queer Cooking erfindet das Rad des Kochens nicht neu. Aber es kann an der einen oder anderen Stelle dazu anregen, den Blickwinkel etwas zu verschieben auf das, was zunächst vielleicht nicht zu harmonieren scheint! Queer Cooking ist dabei alles andere als 100 Prozent perfekt und nach ABC-Vorgabe gekocht. Da wird’s auch mal dreckig in der Küche. Aber der Mix macht Spaß und es kommt meist etwas Leckeres dabei raus.
Busenfreundin-Magazin: Sind die Rezepte geeignet, um sie zu Hause nachzukochen?
Franzi: Auf jeden Fall. Ich koche ja auch fast nur zu Hause, in einer mehr schlecht als recht ausgestatteten WG-Küche. Die Rezepte sollen vor allem als Anregung dienen, in den eigenen Kühlschrank zu schauen, vielleicht noch das eine oder andere hinzuzufügen oder abzuändern, was eben gerade nicht da ist oder die Busenfreundin* vielleicht lieber mag.
Busenfreundin-Magazin: Was ist ein typisches „Gayricht“?
Franzi: Auf dem Teller sind immer mehrere Komponenten zu finden. Es kann gerne bunt sein, muss es aber nicht und bringt vieles zueinander, was vielleicht nicht immer zueinander passend scheint. Egal ob vegan, veggie oder doch fleischessend.
Busenfreundin-Magazin: Das perfekte Essen für das erste Date?
Franzi: Mit einem Teller Pasta und einem Glas Wein kann kaum was schief gehen. Basic mit Herz is the key.
Busenfeundin-Magazin: Dein Koch-Tipp für Leute, die nicht kochen können?
Ich glaube ja, alle können irgendwie kochen. Wie oft kommt beim „ich mixe mal alle Reste zusammen“ was Cooles bei rum? Wichtig könnte sein: Worauf hast du gerade Lust und was gibt der Geldbeutel her? Eine Hauptkomponente wählen und von dort aus weiter nachdenken, im Supermarkt mal in andere Einkaufskörbe schauen. Ansonsten gilt: step by step. Starte mit Spaghetti und einem Glas Pesto und brate beim nächsten Mal vielleicht schon kleine Tomaten mit Zwiebeln und einer Prise Zucker dazu an. Wer weiß, wo das hinträgt.
Busenfreundin-Magazin: It’s a match: die perfekte Geschmacks-Kombination?
Süß und salzig. Immer.
Busenfreundin-Magazin: Danke für das Interview!
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