Die Linke ist eine demokratisch-sozialistische Partei, die im aktuell gewählten Bundestag die zweitkleinste Bundestagsfraktion stellt. Doch was tut die Linke eigentlich für die queere Community? Im ersten Teil unserer Reihe „Wie queer sind deutsche Parteien?“ schauen wir uns die queer-politischen Forderungen der Linken an. Wie sie zu LGBTIQ+ stehen und was ihre Ziele sind, lest ihr hier – in „Busenfreundin – das Magazin“!
Das Wichtigste in Kürze. Die Linke setzt sich ein für:
- Gleichberechtigung aller Lebensweisen
- Gewaltprävention und Hilfe für Gewaltopfer
- Inter- & Transsexualität
- Dialog der LGBTIQ-Community mit allen anderen gesellschaftlichen Gruppen
Vielfalt ist Teil unserer Gesellschaft
Neben Themen wie Wohnen, Klima, Energie und sozialen Angelegenheiten ist die Linke für ihren unermüdlichen Kampf gegen nationalsozialistische Ideologien bekannt.
Außerdem setzt sich die Partei für die LGBTIQ-Community ein. Im Bewusstsein, dass sexuelle und geschlechtliche Vielfalt Teil der Gesellschaft ist, zählen „Gleichberechtigung aller Lebensweisen“, Hilfe für Gewaltopfer sowie Prävention körperlicher Übergriffe, die aufgrund von Diskriminierung stattfinden, zu den politischen Zielen. „Die Strafverfolgung von queerfeindlicher Gewalt muss […] geahndet und stärker verfolgt werden als bisher“, schreibt die Partei auf ihrer Webseite.
Auch die Unterstützung von Inter- und Transsexuellen bei einem selbstbestimmten Leben gehört zur politischen Aktivität der Linken. „Wir unterstützen alle Schritte, die dabei helfen, mit der staatlichen und gesellschaftlichen Heteronormativität, Cisnormativität und der Zweigeschlechtlichkeit als Norm zu brechen. Neben dem Recht auf Selbstbestimmung von Menschen mit Trans- oder Interhintergrund im Personenstandsrecht ohne das entwürdigende Begutachtungswesen streben wir auch eine Änderung der gesetzlichen Bestimmungen im Ehe- und Adoptionsrecht ein“, so die Partei auf ihrer Webseite. Die Linke fordert für trans Personen zudem ein Ende der bisher bestehenden Begutachtungspflicht, um Namen und Personenstand zu ändern.
Geschlechterneutrales Leben von Anfang an
Gleichberechtigung sei durch die Ehe für alle noch nicht erreicht. „Lebensweisen in allen Formen verdienen Akzeptanz und gesellschaftliche Gleichstellung“. Dies könne auch eine mehr als zwei Personen umfassende Beziehung meinen. Den Menschen in der Partnerschaft stünden ein Besuchsrecht im Krankheitsfall, Adoptionsrecht und Aussageverweigerungsrecht in Strafverfahren zu.
Generell setzt die Partei sich für eine geschlechterneutrale Politik ein: Die Linke fordert gesellschaftlich und juristisch Gleichbehandlung von Cis-Frauen, Cis-Männern, trans und intersexuellen Menschen. Geschlechtergerechtigkeit, so die Partei, müsse bereits im Kindesalter gefördert und Raum für eine persönliche Entfaltung gesichert werden – ganz ohne ein bestimmtes Geschlecht als Norm.
Mehr Kommunikation, weniger Vorurteile
Die parteilichen Ziele setzen auf verbesserte Kommunikation zwischen queeren Menschen und allen anderen gesellschaftlichen Gruppen, um Vorurteile zu bekämpfen und Konflikte zu vermeiden. Das schließt sowohl den Diskurs mit christlichen Kirchen als auch den Dialog mit jüdischen Gemeinden und muslimischen Gemeinschaften ein.
Teil 1 ist mit der Linken Fraktion ein scheinbar positiver Auftakt unserer Reihe „Wie queer sind die deutschen Parteien?“. Falls ihr wissen wollt, was andere Parteien zur queeren Community zu sagen haben, bleibt dran: In Teil 2 beschäftigen wir uns mit den Vorsätzen der FDP.
Weiteres aus der Reihe „Wie queer ist …?”:
US-Demokrat Joe Biden
Wie findet ihr die Zielsetzung der Linken und welche Erfahrungen habt ihr mit queerer Politik? Lasst uns gerne eure Kommentare da!
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