Autorin: Sarah Borns
Homotopia – so heißt das 2018 veröffentlichte Debütalbum des Singer-Songwriters Sam Vance-Law. Am heutigen Sonntag ist der Wahl-Berliner bei Ricarda im Podcast zu Gast und erzählt, warum er diesen Albumtitel wählte. Mehr über Sams Werdegang und darüber, wie er es schaffte, als Klassik-Fan eine moderne Pop-Platte zu kreieren, lest ihr in „Busenfreundin – das Magazin”!
Geboren wurde Sam im kanadischen Edmonton, doch bereits mit vier Jahren ging es für ihn über den großen Teich. In Oxford trat er schon in jungen Jahren mit dem renommierten Choir of New College Oxford auf. Entgegen seiner Altersgenossen und sogar der eigenen Eltern war Sams große Leidenschaft nie die Popmusik, sondern die Klassik. Erst als er mit 16 Jahren zurück nach Kanada ging, begegnete er dem Pop. Von da an begannen die verschiedenen Einflüsse zu seinem eigenen Stil zu verschmelzen.
In Berlin entsteht das erste eigene Werk
Eigentlich wollte Sam in Berlin nur einen Freund besuchen, doch dann blieb er ganz. Seit fast zehn Jahren ist die Hauptstadt nun die Heimat des Musikers. Dort entstand auch sein erstes eigenes Album „Homotopia”. Drei Jahre dauerte der Entstehungsprozess.
Nebenher jobbte Sam als Babysitter, gab Englischunterricht und tourte mit verschiedenen Künstlern, unter anderem mit Wallis Bird. Die Arbeit hat sich gelohnt, denn „Homotopia” als Ergebnis ist schlichtweg umwerfend. Klassik meets Folk mit diversen und intelligenten Texten. Das Album wurde gemeinsam mit dem genialen Konstantin Gropper (Get well soon) produziert.
Sam, der schwule Mann
Seit seinem Outing lebt Sam offen schwul und hat seine ganz eigene Einstellung zur Homosexualität: „Nehmen wir die sogenannte Ehe für alle: Natürlich finde ich das grundsätzlich erst mal toll. Aber wenn man anfängt, es sich in solchen heteronormativen Moralvorstellungen bequem zu machen, verliert man zwangsläufig ein Stück der Kultur, die in der queeren Szene etabliert worden ist. Eine andere Art, Familie und Gemeinschaft zu denken, von der auch Heteros profitieren könnten“.
Die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Aspekten des queeren Lebens soll sich auch in Sams Musik wiederfinden. „Es geht mir um die Polarität, die in der Betrachtung schwulen Lebens liegt. Mir scheint es zu wenig Platz für Zwischenwelten zu geben. Und das gilt nicht nur für die Außen-, sondern auch für die Innenbetrachtung. Die schwulen und queeren Filme, Bücher und Musik, die ich mag, kennen immer nur drei Formate: Es sind entweder Coming-of-Age-, Stolz-, oder Opfergeschichten. Wenn es mir gelingt, da ein paar Aspekte zu ergänzen, habe ich schon viel geschafft“.
Mehr zu Sams Musik, der Idee zu seinem Albumtitel und seinem Umgang mit der eigenen Sexualität könnt ihr ab sofort im Podcast erfahren. Hört rein:
Kennt ihr schon die Musik von Sam Vance-Law? Was ist euer Lieblingssong? Verratet es uns in den Kommentaren!
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